/*Open Social-Media in new Windows*/

Wann

05.05.2024    
18:00 - 19:00

Wo

Veranstaltungstyp

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Google Maps. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

AUSBREITUNGSZONE

Jugendclubproduktion • von Mariette Navarro • Deutsch von Leopold von Verschuer • Ab 14 Jahren

Eine Gruppe junger Menschen bricht auf in den Wald. Sie kehren einer Gesellschaft den Rücken, mit der sie zunehmend nichts mehr anfangen können. Der Rückzug ins Dickicht bringt vieles mit sich, das anders ist als erwartet. Werden sie ihren Plan trotzdem durchziehen? „Es ist ganz einfach, man muss nur tun, was unmöglich ist.“

Ausbreitungszone beschreibt das zunehmende Fremdfühlen junger Menschen in ihrer großstädtischen Lebenswelt und die Sehnsucht nach einem tieferen Sinn, dem sinnlichen Spüren des Lebens. „Von den hellen Wegen hatte ich geträumt, von diesem zarten Grün, Ranken schwer von Brombeeren, wie wir sie beim Eintritt in den Wald gefunden haben. Ganze Tage, offenen Auges vorm Computer, träumte ich davon.“

Eine poetische Suchbewegung, weg von einer Welt, in der die Natur nur noch in Form von Bioläden zu finden ist, wo alles im Rhythmus von Arbeits- und U Bahnzeiten geschieht. Im Wald ist alles anders. „Man wird mit alldem von vorne anfangen müssen. Dem Jagen, dem Sammeln“, dem Finden von Pilzen und Pfaden, dem Schutz-Suchen vor Regen und Tieren. Die Waldflucht hat offenbar noch einen anderen Hintergrund. Erinnerungen kommen auf, an die
ab 2012 stattfindende Besetzung des Hambacher Forstes westlich von Köln, bei der Umweltaktivist*innen die Rodung des Waldes für den klimaschädlichen Braunkohleabbau am Ende erfolgreich verhinderten. Die Flucht der Einzelnen wird zu einer Bewegung. Die Grenzen zwischen Wald und Stadt verschwimmen immer mehr, das Dickicht rückt vor und die Zone weitet sich aus. Der Wald hat seine eigene, alles überwuchernde Macht. Bleiben die jungen Menschen unerwünschte Gäste oder werden sie Teil dieser Welt, die sie längst nicht mehr kontrollieren? „Manchmal scheint es, als höre der Wald uns zu.“

Mariette Navarro (geboren 1980) ist Schriftstellerin und Dramaturgin. Ihr Text wird für die jungen Teilnehmenden des Jugendclubs zum Ausgangsmaterial für eine eigene Entdeckungsreise nach Wünschen, Sehnsüchten und dem Mut zu verändern.

 


Teile diesen Inhalt mit deinen Freunden: